Der Energiekonzern EWE veräußert über ein Viertel seiner Anteile an den Finanzinvestor Ardian. Die Kooperation soll eines von Deutschlands größten kommunalen Unternehmen fit für die Zukunft machen.

EWE hat einen neuen Ankerinvestor gefunden: Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, hat der Oldenburger Energieversorger mit dem Infranstrukturinvestor Ardian vereinbart, dass 26 Prozent der Anteile an der EWE AG an die Franzosen übergehen sollen. Über die Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart. Medienberichten zufolge ist das Anteilspaket jedoch zwischen 1,2 und 1,4 Milliarden Euro wert. Wie üblich hängt der Vollzug noch an der Zustimmung des Bundeskartellamts, wird aber für das erste Quartal 2020 erwartet. 

EWE ist eines der größten kommunalen Unternehmen Deutschlands. Im EWE-Verband bündeln zahlreiche Gemeinden ihre Interessen, die nach Abschluss des Deals noch 74 Prozent an EWE halten werden. Der Versorger hatte die nun an Ardian veräußerten Anteile seit Herbst 2015 in mehreren Schritten vom damaligen Partner ENBW zurückerworben und angekündigt, diese 2019 an einen neuen Geldgeber weiterzugeben.

EWE will sich mit Ardians Unterstützung wandeln

Ardian bezeichnet sich selbst als unabhängige Investmentgesellschaft, die für ihre Investoren aus Europa, Süd- und Nordamerika und Asien Vermögenswerte im Volumen von fast 96 Milliarden US-Dollar verwaltet – davon über 10 Milliarden Euro von 90 deutschen Pensionsfonds und Versicherungen. Ardian mit Hautpsitz in Paris gibt an, dass die Beteiligung an EWE der Startpunkt für den Aufbau einer deutschen Wachstumsplattform in Düsseldorf ist, die von einem deutschen Management-Team betreut wird.

„Uns war wichtig, dass der neue Investor die strategischen Ziele von EWE unterstützt.“

Stefan Dohler, CEO von EWE

EWE und Ardian wollen nach Vollzug der Transaktion vor allem in den Bereichen erneuerbare Energie, Telekommunikation und Netze investieren, heißt es in der Mitteilung. „Uns war wichtig, dass der neue Investor die strategischen Ziele von EWE unterstützt und unseren Veränderungs- und Wachstumspfad mit Kooperationsmöglichkeiten aus seinem Beteiligungsportfolio stärkt“, wird EWE-CEO Stefan Dohler zitiert. 

Für sein Unternehmen plant Dohler eine „Entwicklung zum innovativen Lösungsanbieter, der mit integrierten Services und Produkten rund um Energie, Kommunikation, vernetzten Daten und Mobilität aktiv ist“. Ardian sei mit seinem „dezidiert unternehmerischen Ansatz für diesen Weg der gewünschte starke Partner“.

j.eich(*)derneuekaemmerer(.)de

Aktuelle Beiträge