Zwei Chefs von Tochterfirmen der Potsdamer Stadtwerke sollen hinter dem Rücken der Aufsichtsgremien das Gehalt einer Mitarbeiterin mehr als verdoppelt haben. Die Stadtspitze hat die Beschuldigten nun freigestellt.

Bei den Potsdamer Stadtwerken sollen nach RBB-Informationen zwei Geschäftsführer von Tochterfirmen suspendiert worden sein. Beide Männer sollen einer Mitarbeiterin der Stadtentsorgung Potsdam (Step) mehrfach Gehaltserhöhungen gewährt haben. Innerhalb weniger Jahre soll sich das Gehalt der Frau so von 50.000 auf über 100.000 Euro pro Jahr verdoppelt haben. Einen in solchen Fällen eigentlich vorgeschriebenen Gesellschafterbeschluss haben die beiden Geschäftsführer nach Recherchen der Märkischen Allgemeinen nicht eingeholt.

 

Die Unregelmäßigkeiten sind bei einer internen Revision ans Licht gekommen. Daraufhin soll die Geschäftsführung der Stadtwerke die Stadt gebeten haben, die beiden Manager bis zur endgültigen Prüfung der Vorwürfe vom Dienst freizustellen.

 

Die Stadtwerke Potsdam geraten nicht zum ersten Mal in die Negativschlagzeilen. 2011 legte der damalige Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen seine Geschäftsführerfunktionen nieder. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, die Detektei eines früheren Stasi-Mitarbeiters angeheuert zu haben, um ein anderes städtisches Unternehmen auszuspionieren.  

 

Als Reaktion auf diese Unregelmäßigkeiten hatte die Stadt Potsdam die Doppelspitze eingeführt. Durch das Vier-Augen-Prinzip sollten Missbrauchsfälle zukünftig ausgeschlossen werden. Dass nun die zwei Geschäftsführer gemeinsam die internen Regelungen des Gesellschaftsvertrages missachtet haben, weist auf die Grenzen von internen Kontrollsystemen hin.

 

a.mohl(*)derneuekaemmerer(.)de

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