Die Stadt Lugano hat zu Jahresbeginn eine Blockchain-basierte Anleihe emittiert. Die Anleihe hat ein Volumen von 100 Millionen Schweizer Franken und läuft über sechs Jahre. Der Kupon beträgt 1,625 Prozent. Begleitet hat die Transaktion die Zürcher Kantonalbank.
Laut Mitteilung der Stadt handelt es sich um die erste Anleihe in der „Geschichte des öffentlichen Sektors“, die digital emittiert, notiert und gehandelt wird. Neben der Platzierung auf der Blockchain-basierten Plattform der SIX Digital Exchange (SDX) ist die Anleihe allerdings auch bei der SIX Swiss Exchange notiert.
Anleihe als Teil der Digitalstrategie
Die Kommune im Kanton Tessin sieht sich als Vorreiter für digitale Innovationen: Die Bondemission ist eingebettet in das Großprojekt „Plan B“, das die Stadt gemeinsam mit dem Kryptounternehmen Tether ins Leben gerufen hat.
Ziel von „Plan B“ ist es, die Digitalisierung im Alltag der Kommune und ihrer Bürger in jeder Hinsicht voranzutreiben – etwa durch den Einsatz von Kryptowährungen in Behörden sowie im privaten Handel. Die Blockchain soll dabei als Basis für die gesamte Zahlungsinfrastruktur der Stadt dienen.
Moody’s: keine besonderen Risiken
Auch wenn Lugano nun mit der Anleihe technologisches Neuland betritt, macht sich dieser Schritt bei der Risikoeinschätzung nicht negativ bemerkbar: Die Ratingagentur Moody’s bewertet den Bond mit Aa3 – damit entspricht das Risiko genau dem der übrigen Anleihen der Stadt.
„Die neue Technologie führt nicht zu höheren materiellen Risiken verglichen mit einer traditionellen Emission“, schreibt Moody’s. Auch wenn die SDX bislang nur wenig genutzt worden sei, unterliege sie strengen Vorgaben, die denen traditioneller Börsensegmente entsprechen würden.
s.doebeling@derneuekaemmerer.de