Es vergeht wahrscheinlich kein Jahr, von dem man nicht behauptet, es sei besonders aufregend gewesen. Das liegt in der Natur des Menschen, beeindrucken uns kurz zurückliegende Ereignisse logischerweise meist mehr als solche, die länger vergangen sind. Über 2018 darf man aber wohl ganz objektiv sagen, dass es ein bemerkenswertes Jahr war. Ein Jahr mit vielen Ereignissen, die uns noch lange weiter beschäftigen werden.
Die Grundsteuer erhitzt die Gemüter
Das gilt für nichts mehr als für die Grundsteuer. Kein Wunder, dass unser Bericht vom April, als das Bundesverfassungsgericht die Erhebung der Grundsteuer offiziell für verfassungswidrig erklärt hat, der meistgelesene Artikel auf DNK Online im gesamten Jahr ist. Unter den Top 5 unserer beliebtesten Artikel findet sich die Grundsteuer übrigens noch ein weiteres Mal: Am vierthäufigsten haben Sie die Berichterstattung zur mündlichen Verhandlung im Januar angeklickt, in der die Karlsruher Richter bereits schonungslos offen ihre Zweifel am bisherigen Steuersystem artikuliert hatten.
Auch das Makroumfeld hat uns in diesem Jahr bewegt. Wachsende politische Instabilität in großen Nationen, oft verbunden mit einem Rechtsruck der Exekutive nach Wahlen, die Entscheidung für den Brexit und die Furcht vor Handelskriegen haben die Kapitalmärkte spürbar in Aufruhr versetzt. Und: Lange wurde sie prophezeit, nun beginnt sich die Zinswende langsam abzuzeichnen. Eine Entwicklung, die auch Sie natürlich beschäftigt, und für die sich viele Kommunen noch nicht gewappnet haben, wie unser zweitplatzierter Artikel zeigt.
Einlagen bei Privatbanken = unkalkulierbares Risiko?
Und sonst? Eine regelrechte Lawine losgetreten hat im Januar unser Gastautor Clemens Stoffers, der in einem Kommentar einen mehrdeutigen Anlageerlass des NRW-Kommunalministeriums aufs Korn genommen hat. Mit ganz praktischen Folgen: Das Ministerium hat daraufhin klargestellt, dass NRW-Kommunen auch nach dem Wegfall der Einlagensicherung noch bei Privatbanken anlegen dürfen – und diese Anlagen nicht wegen unkalkulierbarer Risiken unterlassen müssen. So hatte es nicht nur unser Gastautor ursprünglich gedeutet.
Für viel Wirbel hat auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) mit seinem Vorschlag gesorgt, die erhöhte Gewerbesteuerumlage ab dem Jahr 2020 weiterzuführen – unser Artikel dazu landet auf Platz 5 im Jahresranking. Die Idee, die vielen Kämmerern schlaflose Nächte bereitet haben dürfte, ist mittlerweile aber vom Tisch. Das Bundesfinanzministerium hat betont, dass die Gewerbesteuerumlage nach 2019 Geschichte ist.
Ein Dank an unsere Leser
Mit dieser guten Nachricht wollen wir hier enden. Wir danken Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihre Hinweise, für Ihre Denkanstöße und auch sonst jegliche Form des Austausches, der unsere redaktionelle Arbeit bereichert und uns Impulse gibt, ohne die die Berichterstattung zu vielen Themen gar nicht möglich wäre.
Wir verabschieden uns nun bis zum 2. Januar und wünschen Ihnen eine schöne Festzeit und einen guten Start in das Jahr 2019!