Beim Bau des Flughafens Kassel-Calden wurde gegen Vergaberichtlinien verstoßen. Das hat der Hessische Landesrechnungshof bei einer stichprobenartigen Prüfung der Zuwendungen des hessischen Wirtschaftsministeriums festgestellt.
Demnach hat es bei beim Ausbau des Verkehrslandeplatzes Kassel-Calden zu einem Verkehrsflughafen zahlreiche Unregelmäßigkeiten und teilweise schwere Vergaberechtsverstöße gegeben. In Einzelfällen seien Aufträge gestückelt worden, um nicht europaweit ausschreiben zu müssen. Bieter seien ohne Begründung ausgeschlossen worden. Mit einzelnen Bewerbern sei es zu eigentlich unzulässigen Nachverhandlungen gekommen.
Darüber hinaus kritisiert der Hessische Rechnungshof, dass die Flughafengesellschaft dem Landtag bei seinen Beratungen zum Haushalt 2011 zu niedrige Kostenprognosen vorgelegt habe. Die Entscheider im Parlament bräuchten aber belastbare, etatreife Planungen und Transparenz bei den zu erwartenden Kosten, mahnt Walter Wallmann, der Präsident des Hessischen Rechnungshofs.