Bereits am vergangenen Freitag hat die Holding-Gesellschaft Stadtwerke Gera AG Insolvenz angemeldet. Nach einer Krisensitzung des Aufsichtsrats diesen Mittwoch folgten am Donnerstagnachmittag auch die Geraer Verkehrsbetriebe GVB in die Insolvenz. Das bestätigte ein Sprecher des Amtsgerichts Gera gegenüber DNK. Eine vergleichbare Insolvenz eines öffentlichen Unternehmens hat es in Deutschland bislang nicht gegeben. Inzwischen hat auch die Flugbetriebsgesellschaft mbH Gera (FGG) ein Insolvenzverfahren beantragt.
Die Holding-Gesellschaft schrieb schon lange rote Zahlen, allein im Jahr 2012 musste die Stadt 2,1 Millionen Euro für den Verlustausgleich überweisen. Zu den Hintergründen hat Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn (parteilos) am Donnerstag die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses beantragt. Die Holding selbst beschäftigt nur 25 Mitarbeiter und ist für Verwaltungsaufgaben zuständig. Mit der Insolvenz der Dachgesellschaft versiegen aber auch die quersubventionierten Verlustausgleichszahlungen an die Verkehrsbetriebe und den Flugplatzbetreiber. Zunächst hatte Oberbürgermeisterin Hahn dennoch betont, die der Holding untergeordneten Unternehmen blieben von der Insolvenz unberührt. Doch nun sind mit den Verkehrsbetrieben und dem Flugplatz knapp 300 Mitarbeiter betroffen und es ist fraglich, wie es um den Weiterbetrieb des öffentlichen Nahverkehrs steht.