Für die kommunalen Anteilseigner des Essener Energiekonzerns RWE ist es eine neue Hiobsbotschaft: Wegen hoher Abschreibungen auf die Großkraftwerke und negativer Steuereffekte hat RWE im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von 170 Millionen Euro eingefahren. Dies teilte der Energiekonzern in seiner Bilanzpressekonferenz am Dienstag mit. Das angeschlagene Unternehmen will den Gürtel nun noch enger schnallen. Aus den zwei Milliarden Euro, die RWE bislang einsparen wollte, sollen nun 2,5 Milliarden Euro werden.
Verlust und Sparprogramm sind auch der Grund dafür, weshalb die kommunalen Anteilseigner der im Vorfeld stark kritisierten Dividenden-Nullrunde im Rahmen der Aufsichtsratssitzung am 3. März zugestimmt hatten. Ernst Gerlach, Geschäftsführer des Verbandes der kommunalen RWE-Aktionäre (VKA), im Gespräch mit DNK: „Der Druck der realen ökonomischen Situation des Konzerns ist so groß, dass sich die Kollegen schweren Herzens entschlossen haben, zuzustimmen.“ RWE sei aktuell ökonomisch schlichtweg nicht in der Lage, die Dividende auszuschütten. „Wo nichts ist, kann auch nichts verteilt werden“, sagt Gerlach.