Viele öffentliche Krankenhäuser haben ihre Prozesse noch nicht effizient genug organisiert, , um dem Kostendruck in der Branche gegenzusteuern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Kennzahlen von über 100 deutschen Krankenhäusern durch die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Demnach fallen die Kosten öffentlicher Krankenhäuser gegenüber privaten und kirchlichen Kliniken deutlich höher aus. In öffentlichen Kliniken lagen die Ausgaben für Personal und Material laut Studie im Jahr 2015 bei durchschnittlich 95 Prozent des Umsatzes. Nicht nur die privaten, sondern auch die kirchlichen Krankenhäuser arbeiteten hier deutlich effizienter. Bei ihnen betrug der Aufwand für Personal und Material nur 88 bzw. 89 Prozent. Mit anderen Worten, von 1.000 Euro für die Behandlung von Patienten verblieben öffentlichen Häusern 50 Euro, um beispielsweise Instandhaltungen vorzunehmen. Bei nicht-öffentlichen Häusern waren dies im Schnitt mehr als 100 Euro.
Die Autoren der Studie kritisieren, dass öffentliche Kliniken stärker als private oder kirchliche Einrichtungen auf Fremdkapital zurückgreifen, um die Defizite auszugleichen. Rund 43 Prozent ihres Geschäfts finanzieren die öffentlichen Kliniken laut Studie mit Fremdkapital (Bank- oder Gesellschafterdarlehen). Zum Vergleich: Die privaten Kliniken kamen mit 32,6 Prozent, die kirchlichen mit 31,2 Prozent aus. Bei dieser hohen Abhängigkeit von finanziellen Mitteln sei es umso erstaunlicher, dass die Krankenhäuser das eigene Cash-Management nicht an die Spitze ihrer Prioritätenliste stellen, moniert die Studie. „Statt sich Verluste durch Träger ausgleichen zu lassen, sollte zunächst einmal in effizientere Prozesse investiert werden“, sagt Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswesen & Pharma bei PwC. Einen der wohl ineffizientesten Prozesse sieht Burkhart in der manuellen und langsamen Erstellung von Rechnungen.