Fach- und Führungskräfte verdienen in der privaten Energiewirtschaft deutlich besser als bei kommunalen Stadtwerken. Das gilt auch für Unternehmen mit gleicher Größe, fördert eine aktuelle Studie über „Vergütung, Arbeitsmarkt und Karriere in der deutschen Energiewirtschaft“ der Personalberatung Callidus Energie in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule zutage.
Führungskräfte erhalten in der Privatwirtschaft im Schnitt 16 Prozent mehr Gehalt als ihre kommunalen Kollegen. Im Durchschnitt verdienten im Jahr 2015 Vorstände von Stadtwerken mit mehr als 1.000 Mitarbeitern 455.000 Euro. Die Vorstände der großen Energiekonzerne erhielten jedoch im Schnitt 2,4 Millionen Euro. Doch dafür sind die Pensionsrückstellungen auf kommunaler Ebene laut den Autoren der Studie „bemerkenswert hoch“. Diese betragen für einzelne Vorstandsmitglieder mehr als eine Million Euro pro Jahr. Das sei doppelt so hoch wie der Betrag den DAX-Konzerne im Schnitt zurückstellten.
Auch beim Thema unterschiedlicher Gehälter für Männer und Frauen schneidet die kommunale Energiewirtschaft besser ab als die Konzerne. Insgesamt verdienten Frauen im Schnitt zwar 28 Prozent weniger als Männer. Bei identischem Bildungsniveau und gleicher Berufserfahrung beträgt der Unterschied laut Studienergebnissen noch knapp 20 Prozent. Doch privatwirtschaftliche Unternehmen „diskriminieren deutlich stärker nach Geschlecht als kommunale Unternehmen“.