Detroit ist insolvent und wird ohne drastischen Schuldenschnitt Ende 2013 bankrott sein. Dies ist die Kernaussage des 134 Seiten starken Berichts, den Detroits Zwangsverwalter Kevyn Orr vergangenen Freitag vorstellte. Als wolle er dieser Aussage mehr Gewicht verleihen, setzte er zeitgleich mit der Veröffentlichung die Zahlung von 34 Millionen Euro auf Pensionszertifikate aus. Nur so könne er die Grundversorgung der Bürger sicherstellen.
Dem Schuldenschnitt müssen nun die Gläubiger zustimmen. Weniger als 10 Prozent ihrer Forderungen sollen manche von ihnen erhalten, doch Orr hat gute Argumente auf seiner Seite: Der Schuldenschnitt sei die einzige Möglichkeit den Bankrott nach Chapter 9 zu verhindern. Käme es dazu, würden die Gläubiger möglicherweise komplett leer ausgehen. Diesen Montag veröffentlichte die Ratingagentur Moody’s einen Report, in dem sie den vorgestellten Restrukturierungsplan als „unkonventionell“ und „wegweisend“ für den Markt von Stadtobligationen bezeichnete. So wolle Zwangsverwalter Orr verschiedene Verschuldungstypen wie beispielsweise allgemeine Verpflichtungen und Pensionsverpflichtungen gleich behandeln. „Der Restrukturierungsplan bildet eine gute Grundlage für eine Insolvenz und wappnet die Stadt für die harten Verhandlungen mit allen möglichen Gläubigern“, schreibt Moody‘s.