Viele verschuldete Kommunen verdienen an Krediten Geld. Dies ist ein Ergebnis der diesjährigen DNK-Kämmererbefragung (Details siehe unten). So haben Banken 23 Prozent der teilnehmenden Kommunen im Rahmen von Kreditausschreibungen im Kurzfristbereich negative Zinsen angeboten. Einige wenige Kämmerer (insg. acht Umfrageteilnehmer) haben diese Erfahrung sogar im mittelfristigen Bereich (Laufzeit über einem Jahr) gemacht.
Vermutlich aufgrund des insgesamt höheren Kreditvolumens scheinen dabei größere Städte in einer besseren Verhandlungsposition zu sein: So geben mit 46 Prozent überdurchschnittlich viele Kämmerer von kreisfreien Städten an, negative Zinsen angeboten bekommen zu haben. Auch von den Kommunen mit defizitären Haushalt berichten überdurchschnittlich viele (31 Prozent) von Negativ-Zins-Angeboten.
Die aktuelle Umfrage zeigt des Weiteren, dass die aktuelle Niedrigzinsphase auch jenseits des Finanzmanagements Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte hat. So beobachten immerhin gut 36 Prozent der teilnehmenden Kämmerer, dass die Verschuldungsbereitschaft der Kommunalpolitiker mit der Niedrigzinsphase steigt. Auffällig dabei: Bei den hochverschuldeten Kommunen (Verschuldung über 2.000 Euro/EW) ist die höhere Verschuldungsbereitschaft tendenziell weniger verbreitet (23 Prozent). Vermutlich sind die Verschuldungsspielräume hier bereits ausgereizt.