Droht die Einführung einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge an dem Streit über ihre Finanzierung zu scheitern? Zu diesem Fazit kommt jedenfalls eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung. Leidtragende des Hickhacks sind nach Einschätzung der Stiftungsexperten neben den Geflüchteten selbst auch die Städte und Gemeinden.
Im Herbst 2015 hatten Bundestag und Bundesrat die Einführung einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge beschlossen. Asylbewerber sollten so leichter zum Arzt gehen, die Kommunen entlastet werden. Doch ein knappes halbes Jahr danach ist Deutschland bei der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten nach wie vor ein Flickenteppich ist. Bislang wurde die Gesundheitskarte für Asylsuchende lediglich in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein eingeführt. Brandenburg will zum 1. April nachziehen. Neben Schleswig-Holstein wird die Brandenburg dann das einzige Flächenland sein, das für die Kosten der Gesundheitsversorgung aufkommt.