Sven Krüger (SPD), Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Freiberg, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Rechnung geschickt. Darin fordert das Stadtoberhaupt die Regierungschefin auf, 736.000 Euro an die 42.000-Einwohner-Kommune zu überweisen. Laut Krüger handele es sich bei der Summe um die Ausgaben, die die Stadt im vergangenen Jahr für die in Freiberg untergebrachten Flüchtlinge tätigen musste. Der Betrag beinhalte „Personalaufwendungen für die eingestellte Integrationsbeauftragte, für den städtischen Ordnungsdienst sowie auch für zusätzliche Mitarbeiter des Einwohnermeldeamts oder Erzieherinnen und Erzieher im Bereich Bildung und Soziales“, teilte der Oberbürgermeister der Kanzlerin schriftlich mit.
Nach Angaben der Freien Presse leben derzeit 1.700 Flüchtlinge und anerkannte Asylbewerber in Freiberg. Seiner Stadt bescheinigt der Oberbürgermeister im Brief an Merkel „eine außerordentliche Unterstützungs- und Integrationsarbeit“ geleistet zu haben. In vielen Bereichen, für die man als Kommune nicht zuständig sei, sei man in finanzielle Vorleistung gegangen.