Die Diskussion über die von einigen Bundes- und Landespolitikern geforderte Abschaffung der Kita-Gebühren geht in eine neue Runde: In einer aktuellen Studie sprechen sich Forscherinnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) klar gegen eine Gebührenbefreiung für alle aus. Kommunen sollten vielmehr darüber nachdenken, gutverdienende Eltern stärker zur Kasse zu bitten als bisher. „Umfragen haben ergeben, dass Haushalte mit höheren Einkommen bereit sind, für eine Kita noch mehr zu zahlen als bisher – gelänge es, die Kita-Qualität zu steigern, wären die Zahlungsbereitschaften sogar noch höher. Deshalb sollte die erste Priorität sein, öffentliche Gelder statt für Beitragsbefreiungen für einen Ausbau der Kita-Qualität zu verwenden“, sagt Katharina Spieß, eine der drei Autorinnen der Studie.
Zugleich sollte nach Einschätzung der DIW-Forscherinnen dringend darüber nachgedacht werden, einkommensschwächere Haushalte und Alleinerziehende künftig noch gezielter und stärker zu entlasten. Immerhin 70 Prozent der Haushalte im unteren Einkommensbereich müssen laut Spieß aktuell für den Kita-Besuch ihres Kindes zahlen. Die Beiträge der armutsgefährdeten Haushalte seien im Vergleich mit denen der Normal- oder Gutverdiener mit rund acht Prozent des Haushaltseinkommens sehr hoch.