Der Fonds „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“, der vor etwa vier Wochen beim sogenannten Diesel-Gipfel durch den Bund und die Autoindustrie eingerichtet wurde, soll nun auf eine Milliarde Euro aufgestockt werden. Dies ist ein Ergebnis eines weiteren Spitzentreffens der Bundesregierung mit Vertretern aus Ländern, Städten und Kommunen zur Verbesserung der Luftqualität in Großstädten. Ursprünglich war der Fonds mit 500 Millionen Euro ausgestattet, die vor allem in Metropolen mit zu hoher Luftbelastung entsprechende Projekte fördern sollten. Das Geld sollte hälftig von Bund und Autoindustrie kommen. Nun gab Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekannt, kurzfristig „durch Priorisierung im laufenden Haushalt“ weitere 500 Millionen Euro bereitstellen zu wollen. Wie das konkret geschieht, blieb offen. Gleichzeitig wolle man die Autoindustrie animieren, ihr Engagement ebenfalls zu erhöhen.
Neben der Aufstockung des Fonds soll zukünftig außerdem eine Koordinationsstelle mit Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen auf Bundesebene wesentliche Maßnahmen zur Luftreinhaltung und Mobilitätsentwicklung bündeln. Die laufende Diskussion um Konsequenzen aus dem aktuellen Diesel-Skandal sowie zur Reduzierung zu hoher Feinstaub- und Stickstoffwerte in einigen deutschen Metropolen gliedert Merkel aus Sicht der Bundesregierung in „zwei Stränge“. Zum einen führe man einen Dialog mit der Autoindustrie. Zweitens widme man sich nun gezielt den Ländern und Kommunen, um konkrete Lösungen für Schwerpunktgebiete in Sachen Luftverschmutzung vor Ort zu erarbeiten. Ziel sei, Fahrverbote zu vermeiden. Bereits vor dem Gipfel gab es Forderungen an den Bund, die Kommunen stärker in Sachen Luftreinhaltung zu unterstützen, unter anderem vom Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt.