Trotz Steuereinnahmen von mehr als 600 Millionen Euro kommen die niedersächsischen Kommunen beim Schuldenabbau nicht voran. Das geht aus dem Kommunalbericht 2017 des Niedersächsischen Landesrechnungshofes hervor. Präsidentin Sandra von Klaeden bezeichnete es als „bedenklich“, dass das Steuerplus zu keinem Rückgang der Verschuldung aus Investitionskrediten geführt habe. Dies sei auch deshalb besonders auffällig, weil sich im vergangenen Jahr bundesweit in zehn der 13 Flächenländer die Verschuldung aus Investitionskrediten verringert habe. In Niedersachsen sei auf kommunaler Ebene zwar ein Rückgang der Liquiditätskredite feststellbar. Dieser werde aber bei gleichbleibender Entwicklung von der stetigen Nettoneuverschuldung aus Investitionskrediten aufgezehrt, erläuterte von Klaeden.
Besorgniserregend ist nach Einschätzung der Landesrechnungshof-Chefin vor allem die enorme Zunahme der Verschuldung in den Extrahaushalten der Kommunen. Hier habe sich das Minus um 183 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro erhöht. Das unterstreiche die Notwendigkeit, die jeweilige kommunale Gesamtverschuldung im Rahmen des konsolidierten Gesamtabschlusses zu betrachten, fügte von Klaeden hinzu.