Ein High-Tech-Mülleimer für 10.500 Euro, aus dem Ruder gelaufene Kosten für eine Schwimmbadsanierung und eine Umgehungsstraße, die mitten durch ein europäisches Vogelschutzgebiet führt: Der Bund der Steuerzahler e.V. (BdSt) hat am heutigen Donnerstag sein 45. „Schwarzbuch“ vorgestellt. Der Bericht fasst 118 aktuelle Fälle von Steuergeldverschwendung quer durch die Bundesrepublik zusammen.
Wie in den vergangenen Jahren nimmt der Steuerzahlerbund dabei auch die kommunale Ebene in den Blick. Ins „Schwarzbuch“ geschafft hat es beispielsweise die Stadt Leuna in Sachsen-Anhalt. Hier verschätzte man sich laut Steuerzahlerbund bei der Schwimmbadsanierung gewaltig: Die Stadt hatte ursprünglich mit Kosten von 7,6 Millionen Euro gerechnet. Mittlerweile liegt die Belastung für den städtischen Haushalt bei mindestens 19,4 Millionen Euro. Ein Neubau des Schwimmbades hätte laut Steuerzahlerbund lediglich 11 Millionen Euro gekostet. Aus Sicht des Vereins besonders ärgerlich: Weil dem Stadtrat jegliche rote Linie gefehlt habe, müssten die Bürger nun auch die verdoppelten Betriebskostenzuschüsse von 440.000 Euro bezahlen.