Russische Pflegedienste haben nach Informationen des Bundeskriminalamts (BKA) milliardenschweren Sozialbetrug begangen. Das berichten die Welt am Sonntag und der Bayerische Rundfunk übereinstimmend. Den kommunalen Sozialhilfeträgern und den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sollen durch die kriminellen Machenschaften ein Schaden in Höhe von mehreren Milliarden Euro entstanden sein. Wie die Tageszeitung Die Welt berichtet, stehen bundesweit rund 230 ambulante Pflegedienste unter Verdacht, im großen Stil Abrechnungen gefälscht zu haben.
Die Vorgehensweise der Kriminellen ist raffiniert: Mit gefälschten Pflegeprotokollen rechnen Pflegedienste Leistungen ab, die gar nicht erbracht wurden. Wie n-tv berichtet, sollen die Patienten zum Teil mit den Kriminellen gemeinsame Sache machen und einen Teil des erschwindelten Gewinns einstreichen. Besonders lukrativ seien Intensivpflegepatienten. Hier sollen die betrügerischen Pflegedienste den Kassen und Kommunen pro Patient zu Unrecht bis zu 15.000 Euro monatlich in Rechnung gestellt haben.