Der Streit um Heta-Verbindlichkeiten in Höhe von knapp 11 Milliarden Euro geht weiter: Am Sonntag verhängte die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA für Anleihen der einstigen Kärntner Landesbank Hypo Alpe Adria einen Schuldenschnitt. Laut FMA-Beschluss sollen nachrangige Gläubiger vollständig auf ihre Forderungen verzichten, vorrangige Papiere würden zu 54 Prozent bedient.
Nachdem die überwiegend deutschen Heta-Gläubiger Mitte März einen Vergleichsvorschlag abgelehnt hatten, war der Schuldenschnitt erwartet worden. Jetzt drohen die Gläubiger mit rechtlichen Schnitten. So sagte Klaus Wiener, Chefvolkswirt des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): „Gerichtliche Auseinandersetzungen mit dem Land Kärnten, die nach dem Schuldenschnitt wahrscheinlicher geworden sind, würden sich über Jahre hinziehen, und Kärnten würde als säumiger Schuldner immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Dies kann nicht im Interesse Österreichs liegen.“ Wiener forderte, dass Österreich den Gläubigern ein „deutlich besseres“ Angebot vorlege, eigentlich müsse am Ende eine vollständige Rückzahlung stehen.