Eine Klage auf 750 Millionen Euro Schadensersatz könnte dem angeschlagenen Energiekonzern Steag und damit auch den kommunalen Anteilseignern zum Verhängnis werden. Hintergrund der Rechtsstreits, der vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe ausgetragen wird, ist nach Informationen des Recherchenetzwerks Correctiv ein siebzehn Jahre alter Steuerstreit der Hamatech, einer ehemaligen Tochtergesellschaft der Steag. Die Hamatech stellte Maschinen her, die beispielsweise für die Produktion von CDs zum Einsatz kamen.
Der inzwischen insolvente CD- und DVD-Hersteller ODS will die Steag und mehrere andere Beklagte nun zur Kasse bitten, weil die Hamatech die Finanzbehörden seinerzeit bewusst getäuscht und die ODS so in die Pleite getrieben haben soll.
Konkret wirft die ODS Hamatech vor, mit Wissen von Steag einen gewährten Preisnachlass nicht als Schadensersatz, sondern als Cash-Discount gemeldet zu haben. So, schreibt Correctiv, sei eine Lawine losgetreten worden, die letzten Endes zur Insolvenz des CD-Herstellers geführt habe.