Ihren Ausflug in die Welt hochspekulativer Finanzprodukte muss die Stadt Pforzheim teuer bezahlen. Der Gemeinderat beschloss am Dienstag in nicht-öffentlicher Sitzung, den Vergleichsvorschlag des Landgerichts Frankfurts anzunehmen. Dieser sieht eine Schadensersatzzahlung der Deutschen Bank an Pforzheim in Höhe von rund 7,7 Millionen Euro vor. Die Deutsche Bank hatte sich bereits Anfang September vergleichsbereit erklärt. Für die Stadt Pforzheim bedeutet der Vergleich einen Verlust von rund 11 Millionen Euro.
Pforzheims Oberbürgermeister Gerd Hager (SPD) zeigte sich angesichts des Ausgang des Swap-Desasters trotz des Verlustes erleichtert: „Wer hätte 2009 – damals drohten zeitweise sogar Verluste in Höhe von 77 Millionen Euro – geglaubt, dass wir am Ende so viel erreichen würden, wie wir jetzt erreicht haben: 80 Prozent des Gesamtschadens von 56 Millionen Euro konnten wir zurückholen.“ Dies sei damals überhaupt nicht zu erwarten gewesen. Sowohl J.P. Morgan als auch die Deutsche Bank hätten über Jahre keinerlei Vergleichsbereitschaft gezeigt, beide wollten keinen Cent zurückzahlen, so der Oberbürgermeister weiter.