Das Landgericht Stuttgart hat einen ehemaligen Mitarbeiter der Stadtwerke Backnang am vergangenen Freitag wegen gewerbsmäßiger Untreue in 115 Fällen zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, wie DNK auf Nachfrage erfuhr. Von Sommer 2015 bis Herbst 2018 hatte der Mann mehr als 725.000 Euro von Stadtwerkekonten auf seine Privatkonten überwiesen. Das Geld gab er für teure Autos, Luxusreisen und Nachtklubbesuche aus. Mit rund 100.000 Euro unterstützte er nach Informationen der Stuttgarter Zeitung seinen Liebhaber und dessen in Rumänien lebende Familie.
Der Buchhalter war nicht zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Bereits 2001 war er wegen Untreue in 98 Fällen zu anderthalb Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Zwischen 2011 und 2016 wurde er nach Informationen der Stuttgarter Zeitung vier Mal wegen Betruges verurteilt. Auch mit Blick auf die Vorstrafen des Angeklagten hatte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren gefordert.
Vor Gericht kam dem früheren Stadtwerke-Mitarbeiter jedoch zu Gute, dass er bereits bei seiner Festnahme im Oktober 2018 ein umfassendes Geständnis abgelegt und mit den Ermittlern kooperiert hatte.
a.mohl(*)derneuekaemmerer(.)de
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