Mit Derivatgeschäften hat der frühere Kämmerer der Stadt Landsberg sich in zwei Fällen der Untreue schuldig gemacht hat – davon ist, das Landgericht Augsburg überzeugt. Die Richter haben den Ex-Kämmerer deshalb zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Ob ihm zusätzlich eine Kürzung seiner Pension droht, ist noch offen.

Das Landgericht Augsburg hat Manfred Schilcher, den ehemaligen Kämmerer von Landsberg, im Zusammenhang mit den Derivatgeschäften der Stadt zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Hinzu kommt eine Geldstrafe von 5.000 Euro.

 

Wie mehrere lokale Medien übereinstimmend berichten, sah das Gericht es als erwiesen an, dass Schilcher sich in zwei Fällen der Untreue schuldig gemacht hat. Um Verluste aus laufenden Zinstauschgeschäften auszugleichen habe Schilcher sich ab Juni 2006 auf Verträge eingelassen, die kommunalrechtlich nicht zulässig gewesen seien. Statt öffentliche Gelder bestmöglich zu verwalten, habe er mit diesen spekuliert und der Stadt so einen hohen Schaden zugefügt.

 

Schilcher hatte bis zuletzt beteuert, sich auf die Berater der Bank verlassen zu haben. Diese hätten ihm versichert, dass die Swapgeschäfte rechtens seien.

 

Der frühere Kämmerer kann gegen das Urteil noch Rechtsmittel einlegen. Sollte er diese Möglichkeit nicht nutzen, geht das Disziplinarverfahren gegen ihn in die nächste Runde. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob Schilcher infolge des Swapskandals seinen Beamtenstatus verliert oder eine Kürzung seiner Pension hinnehmen muss.

 

Landsberg am Lech hat rund 28.000 Einwohner und liegt im Regierungsbezirk Oberbayern.

 

a.mohl(*)derneuekaemmerer(.)de

 

 

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