„In diesen extremen Zeiten sehen sich viele Gastronomen, Einzelhändler, Handwerker, Kulturschaffende und Mittelständler mit Existenzsorgen konfrontiert“, sagt der Präsident des Deutschen Landkreistags und Landrat des Kreises Ostholstein, Reinhard Sager (CDU). Sager fordert staatliche Liquiditätshilfen, um die Schäden der Coronakrise für Unternehmen abzumildern.
Der „Milliardenschutzschild“, den die Bundesregierung für Unternehmen aufgespannt hat, sei „ein entscheidender Baustein, um die Firmen durch die Krise zu bringen“. Für betroffene Unternehmen stehen damit über ihre Hausbanken grundsätzlich unbegrenzt KfW-Kredite und Bürgschaften zur Verfügung. Zudem gibt es die Möglichkeit von Steuerstundungen und Kurzarbeitergeld zu beantragen. Sollten die Phase des Stillstands zur Virusbekämpfung allerdings länger anhalten, würden weitere Maßnahmen notwendig, so Sager.
Der Landkreistagpräsident blickt auch auf den ländlichen Raum, wo die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiteten und der Großteil der oft familiengeführten mittelständischen Betriebe sowie viele Hidden Champions beheimatet seien. „Aus diesem Reservoir schöpft Deutschland einen wesentlichen Teil seiner ökonomischen Kraft.“ Von daher sei von immenser Bedeutung, die lokalen Wirtschaftsstrukturen mit staatlichen Mitteln zu erhalten.
Sager betont Rolle der Kommunen und Sparkassen
Der kommunale Spitzenverband rechnet aufgrund der Coronakrise mit „nicht unerheblichen finanziellen Einbußen“ für die kommunalen Haushalte. „Gewerbesteuer und Einkommensteuer werden zurückgehen, Kurtaxe und Bettensteuer fallen vorübergehend sogar ganz aus“, erklärt Sager exemplarisch. „Gleichzeitig wenden die Landkreise mehr Mittel beispielsweise im Gesundheitsbereich auf, um die Krise zu managen.“
Dabei betont der Landrat die Rolle der kommunalen Sparkassen für die Stabilität der lokalen Wirtschaft. Auch in der aktuell krisenhaften Situation stellten diese die Versorgung mit Bankdienstleistungen flächendeckend sicher. Sager: „Sparkassen sind strukturpolitische Anker in der Fläche.“