76 Prozent der Deutschen halten bezahlbares Wohnen für eines der zentralen Themen, um das sich Bund-, Landes- und Kommunalpolitiker kümmern sollten. Das ist das Ergebnis der vom Deutschen Caritasverband in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie „Menschenrecht auf Wohnen“. Die Befragung zeigt, dass naturgemäß vor allem Menschen mit einem niedrigen Haushaltseinkommen dem Thema einen hohen Stellenwert einräumen. 83 Prozent der Befragten, die über ein Netto-Haushaltseinkommen bis 1.500 Euro im Monat verfügen, finden das Thema „äußerst wichtig“ oder „sehr wichtig“.
Aber: Auch viele Gutverdiener (78 Prozent) mit einem Netto-Monatseinkommen von mehr als 3.000 Euro sind der Ansicht, dass die Bereitstellung bezahlbarer Wohnungen auf der politischen Agenda einen der vordersten Plätze einnehmen sollte. Für Caritas-Präsident Peter Neher ist das ein deutliches Indiz dafür, dass hohe Mietpreise längst auch der Mittelschicht Bauchschmerzen bereiten: „Immer mehr Menschen machen die Erfahrung, dass sie nahezu chancenlos auf dem Wohnungsmarkt sind.“
Laut Studie stimmten 79 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass hohe Wohnkosten ein erhebliches Armutsrisiko darstellen. Drei Viertel der Befragten sehen die Entwicklung von Kindern beeinträchtigt und fürchten, dass zu hohe Mieten eine räumliche Trennung von armen und reichen Menschen begünstigen. Mit zunehmendem Alter der Befragten, so ein weiteres Ergebnis der Studie, steigt die Angst vor Armut durch hohe Wohnkosten linear an.