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Gutachter: IT der Stadt München ist in einem katastrophalen Zustand

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Die IT-Ausstattung der Münchner Schulen, Kitas sowie die der Verwaltung im Referat „Bildung und Sport“ der Stadt befindet sich in einem alarmierenden Zustand. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das die Unternehmensberatung Ernst & Young im Auftrag des Bildungs- und Sportreferats erstellt hat.

 

Das Ergebnis der Expertise ist vernichtend: Die Computertechnik des Referats falle häufig aus. Ein „wirksames IT-Kosten-Controlling“ existiere nicht. Die Mitarbeiter des Referats seien mit der völlig veralteten Computertechnik unzufrieden und hätten teils Mühe, die ihnen übertragenen Aufgaben zufriedenstellend zu erledigen.

 

In einer Beschlussvorlage für den Stadtrat kommt das Bildungs- und Sportreferat dann auch selbst zum Ergebnis, dass in vielen Bereichen des IT-Betriebs bereits jetzt eine „akute Gefährdung des Regelbetriebs“ bestehe. Viele städtischen Rechner würden noch immer das Betriebssystem Windows XP verwenden, „welches hohe Sicherheitsrisiken birgt, da es vom Hersteller Microsoft nicht mehr unterstützt wird“. Probleme gebe es auch bei der Datensicherung, die zum Teil nur noch unvollständig durchgeführt werden könne. Dies habe schlimmstenfalls zur Folge, „dass versehentlich gelöschte Daten eines Nutzers nicht mehr tagesaktuell wiederhergestellt werden können“.

Gutachter: IT der Stadt München extrem störungsanfällig

Offenbar ist der desaströse Zustand der IT-Ausstattung des Bildungs- und Sportreferats kein Einzelfall. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hatte in der vergangenen Woche einen geheimen Zwischenbericht des Beratungsunternehmens Accenture öffentlich gemacht. Auch dieser stellt der IT der Stadt München ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. Ein Großteil der städtischen PCs sei so alt, dass sie „nur noch einen Restwert von null Euro“ hätten, heißt es laut SZ in dem Gutachten. Gerade mal 55,1 Prozent der städtischen Mitarbeiter seien mit der Technik an ihrem Arbeitsplatz zufrieden.

 

Das Bildungs- und Sportreferat haben die Accenture-Berater für ihre Studie nicht unter die Lupe genommen. Der Grund: Es ist insgesamt für 38.000 Computer zuständig und wird vom hauseigenen Zentrum für Informationstechnologie im Bildungsbereich (ZIB) betreut. Schon alleine wegen der Größe wurde deshalb ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben.

 

Im Kampf um eine bessere IT-Ausstattung konnte das Bildungs- und Sportreferat bei der Sitzung des Stadtrats am 16. März zumindest einen Teilerfolg erzielen: Die Betriebssysteme sollen schnellstmöglich auf Windows 7 umgestellt werden. 

 

Die Stadt München will sich erst öffentlich zu den Ergebnissen der Untersuchung ihres IT-Bestandes äußern, wenn der Abschlussbericht offiziell vorliegt. Das soll nach Angaben eines Sprechers voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres der Fall sein.

 

a.mohl(*)derneuekammerer(.)de