Von der Insolvenz der Greensill Bank betroffene Kommunen haben offenbar doch Hoffnungen, zumindest einen Teil ihrer Einlagen zurück zu erhalten. Diese Aussichten würden sich gerade konkretisieren, sagt Daniel Zimmermann, Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein, auf Nachfrage von DNK. „Von einem Totalverlust gehen wir nicht aus.“
Um die Stadt Monheim hatte sich nach Bekanntwerden der Insolvenz der Bank eine Gruppe von betroffenen Kommunen gebildet, um ihre Interessen gemeinsam zu vertreten. Diese Kooperation über die „Monheimer Runde“ besteht weiterhin, bestätigt auch Osnabrücks Kämmerer Thomas Fillep. Über den Stand des Insolvenzverfahren dürften die Gläubiger jedoch keine weiteren Auskünfte erteilen.
Greensill-Einlagen zunächst abgeschrieben
Ende vergangenen Jahres hatten viele der betroffenen Städte die Greensill-Einlagen in ihren bilanziellen Jahresabschlüssen ganz abgeschrieben – DNK berichtete. Auch Monheim war so vorgegangen – jedoch „aus Vorsichtsgründen“, wie Zimmermann jetzt erklärt. Die Stadt hatte insgesamt 38 Millionen Euro in verschiedenen Festgeldanlagen bei der Bank angelegt.
Im Insolvenzverfahren wird die gesetzliche Einlagensicherung vorrangig bedient. Für sämtliche Gelder, die darüber hinaus in der Insolvenzmasse gesichert werden können, gilt laut Zimmermann, dass die kommunalen Gläubiger gleichrangig mit dem privaten Einlagensicherungsfonds bedient würden.
Insolvenzverfahren: Zeithorizont bleibt
Allerdings wird das aller Voraussicht nach dauern. Insolvenzverwalter Michael Frege hatte bei der Gläubigerversammlung im Sommer einen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren bis zum Abschluss des Insolvenzverfahrens genannt. An der zeitlichen Perspektive hat sich laut dem Monheimer Bürgermeister zwischenzeitlich nichts geändert.
Frege hatte damals die Botschaft vermittelt, dass die Kommunen 25 bis 30 Prozent ihrer Einlagen zurück erhalten könnten – unter der Voraussetzung, dass bis zu 2 Milliarden Euro an Insolvenzmasse eingesammelt werden kann. Das scheint sich zu bestätigen.