Gemischte Gefühle haben auch die Bürgermeister und Kämmerer. Rainer Kaschel, Stadtkämmerer und Personaldezernent von Bielefeld, bezeichnete den Tarifabschluss gegenüber der Neuen Westfälischen Zeitung als „verkraftbar“. Er habe zwar mit einem Ergebnis von nur zwei Prozent gerechnet. Die nun getroffene Einigung bereite ihm aber dennoch keine schlaflosen Nächte, sagte er.
Mit dem Verhandlungsergebnis gut leben kann auch der Wiesbadener Stadtkämmerer Axel Imholz (SPD). Es sei gut und richtig, dass die guten Leistungen der Verwaltungsmitarbeiter angemessen honoriert würden. Dennoch komme auf den städtischen Haushalt alleine in diesem Jahr eine Mehrbelastung in Höhe von rund 7,4 Milliarden Euro zu, sagte er dem Wiesbadener Tagblatt. Da die Stadt die Gehaltssteigerungen bereits vorab den in den Doppelhaushalt eingespeist habe, liege die zusätzliche Belastung für Wiesbaden jedoch nur bei rund drei Millionen Euro im Jahr 2018.
Ähnlich geht es Volker Hoven, Kämmerer der Stadt Sprockhövel. Er hatte sich auf eine Gehaltssteigerung von zwei Prozent eingestellt – und muss nun zusätzliche Personalausgaben von einer knappen Million Euro stemmen.
Eine Summe, von der Wuppertals Stadtkämmerer und Stadtdirektor Johannes Slawig (CDU) nur träumen kann. Entsprechend der Orientierungsdaten des Landes NRW hatte er für den Doppelhaushalt 2018/2019 mit einer Erhöhung von 1,5 Prozent geplant. „Die Einigung der Tarifparteien bedeuten für die Stadt nach einer ersten groben Berechnung eine Steigerung der Personalkosten für 2018 in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro, wovon im Haushaltsplan jedoch nur rund zwei Millionen Euro bereits eingeplant worden sind. Damit erhöht sich der für 2018 geplante Fehlbetrag in Höhe von rund 6,8 Millionen um weitere rund 2,5 Millionen Euro“, rechnet Slawig vor. Die Fortsetzung der Haushaltskonsolidierung werde dadurch erheblich belastet. So werde es für die Stadt Wuppertal noch schwerer, am Ende des Jahres ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.
a.mohl(*)derneuekaemmerer(.)de