Rund 6 Milliarden Euro Kassenkredite haben die hessischen Kommunen über die letzten Jahrzehnte angehäuft. Nun will das Land die günstige Zinssituation für eine einmalige Entschuldung nutzen. Finanzminister Thomas Schäfer und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) stellten in einer Pressekonferenz das bundesweit einmalige freiwillige Programm „Hessenkasse“ vor. Demnach bietet das Land die Übernahme sämtlicher Kassenkredite an. Diese werden einmalig von der hessischen Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WI Bank) am 1. Juli 2018 übernommen.
Die Tilgung der Kassenkredite übernehmen zu einem Drittel die Kommunen selbst und zu zwei Dritteln das Land aus eigenen sowie aus Bundesmitteln. Der Eigenbetrag der Kommunen liegt bei 25 Euro pro Einwohner pro Jahr. Insgesamt 30 Jahre erfolgt das Programm zur Schuldentilgung. Besonders hoch verschuldeten Kommunen kommt die Hessenkasse zu Gute, denn nach 30 Jahren werden die noch nicht getilgten Schulden dieser Kommunen komplett von der Hessenkasse übernommen. Nach derzeitigen Schätzungen der Minister profitieren insgesamt 30 Kommunen von dieser Regelung. Hierzu zählen unter anderem Bad Karlshafen, Bad Sooden-Allendorf und Offenbach am Main.