Auch in einigen ostdeutschen Großstädten wird es für Menschen mit geringen Einkommen immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Der Grund: Viele Länder haben das Thema „sozialer Wohnungsbau“ in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt. So hat sich die Zahl der Sozialwohnungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in den letzten fünf Jahren um zwei Drittel verringert, wie MDR-Recherchen belegen.
In Leipzig sind demnach nach Angaben des Amtes für Stadterneuerung von ehemals 5.000 Sozialwohnungen nur noch rund 500 übriggeblieben. Dabei wäre der Bedarf eigentlich da: Mehr als ein Viertel der Leipziger Haushalte hätten laut Stadtverwaltung eigentlich Anspruch auf eine mit öffentlichen Zuschüssen oder Darlehen errichtete Wohnung. Ähnlich düster sieht es in Jena (1.000 Sozialwohnungen) und Chemnitz (74 Sozialwohnungen) aus. Halle und Magdeburg wiederum haben laut MDR keine einzige Sozialwohnung mehr in ihrem Bestand.