Durch die Abwertung der RWE-Anteile auf den Börsenkurs zum Jahresende haben mehrere NRW-Städte auf einen Schlag praktisch ihr gesamtes Eigenkapital verloren. So schlug die Wertkorrektur in Essen mit 680 Millionen Euro zu Buche, die Nachbarstadt Mühlheim musste eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 480 Millionen Euro vornehmen. Mühlheim ist damit bereits zum 31. Dezember 2013 überschuldet, Essen rechnet zum Jahresende 2014 mit einem negativen Eigenkapital.
Mühlheims Kämmerer Uwe Bonan betonte, dass es sich bei der gigantischen Abwertung „‘lediglich` um einen buchhalterischen Vorgang“ handele. Eine Kommune sei nicht insolvenzfähig und die Stadt Mühlheim werde trotz Überschuldung allen Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Gleichwohl befürchtet Bonan, dass sich die Kreditkonditionen für Mühlheim verschlechtern könnten. Auch Essen Stadtkämmerer Lars Martin Klieve hält dies für möglich: „Es ist zwar substanziell unbegründet, aber jedenfalls denkbar, dass einige Geschäftsbanken die Situation ausnutzen werden, um ihre Margen zu verbessern“, so Klieve gegenüber DNK. Dabei habe sich die Risikosituation der Stadt Essen mit der drohenden Überschuldung nicht verschlechtert, sagt Klieve mit Verweis auf die Haftungskette und §12 der Insolvenzverordnung.