Wo steht Europa bei der Harmonisierung der Rechnungslegungsstandards – und wie entwickelt sich das EPSAS-Projekt weiter? Peter Christoph Lorson hat da eine Vision, die nicht nur Lesern der Geschichten um die Gallier Asterix und Obelix bekannt vorkommen dürfte: „Nächtens, wenn ich wachliege, träumt mir folgendes: Alle EU-Länder haben die Rechnungslegung harmonisiert. Alle? Nein, ein von unbeugsamen Germanen bevölkertes Land hört nicht auf, Widerstand zu leisten“, übersetzte der Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock die bekannte Einleitung der Asterix-Bände für den Auftakt der Veranstaltung „Harmonisierung des öffentlichen Rechnungswesens in Europa“, zu der die Universität Rostock in der vergangenen Woche eingeladen hatte.
Denn während die EU-Kommission unter Leitung des EU-Statistikamts Eurostat das EPSAS-Projekt vorantreibt, zeigt sich vor allem Deutschland dem Harmonisierungsprojekt gegenüber ausgesprochen skeptisch – zuletzt hatte der Bundesrechnungshof in einem Sonderbericht im November 2017 harsche Kritik an dem Vorhaben geäußert. In einem gemeinsamen Interview mit dem Institut der Wirtschaftsprüfer (erschienen in der aktuellen DNK-Ausgabe) relativierten Vertreter des Bundesrechnungshofs einige der Aussagen allerdings teilweise.