Nachdem der Bundesrechnungshof Mitte November mit eindeutigen Worten Stellung gegen die EU-weite Harmonisierung der Rechnungslegung (EPSAS) bezogen hatte, übt das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) in einem Brief an Präsident Kay Scheller Kritik an der Haltung des Rechnungshofs.
Der Sonderbericht und die Presseäußerungen hätten Verwunderung und Unverständnis nicht nur im Berufsstand der Wirtschaftsprüfer ausgelöst, heißt es in dem von IDW-Vorstandsprecher Klaus-Peter Naumann und Fachreferentin Viola Eulner unterzeichneten Schreiben, das das IDW zugleich mit einem Gesprächsangebot an den Bundesrechnungshof verknüpft.
Zum einen sei die Kritik am Nutzen der Doppik nicht nachvollziehbar, schreiben die Wirtschaftsprüfer. Der Bericht des Bundesrechnungshofs leugne „anerkannte Vorteile der doppischen Buchführung“, außerdem fehle im Zusammenhang mit dem Hinweis auf exorbitante Kosten der Harmonisierung eine Differenzierung zwischen Ausgaben, die sich unmittelbar aus der Umstellung ergäben und IT-Kosten, die ohnehin wegen längst überfälliger Modernisierungsmaßnahmen anfallen würden.