Für viel Wirbel auf der kommunalen Ebene sorgt eine neu entbrannte Diskussion, die erhöhte Gewerbesteuerumlage über das Jahr 2019 hinaus weiterzuführen – mit der Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen ab dem Jahr 2020 sollte diese eigentlich entfallen. Bereits im Januar hatte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in einem Schreiben an die Ministerpräsidenten der westdeutschen Flächenländer angeregt, angesichts des weiterhin bestehenden „erheblichen Wirtschafts- und Finanzkraftgefälles zwischen West- und Ostdeutschland“ die „Weiterführung der erhöhten Gewerbesteuer“ durch die westdeutschen Kommunen zu prüfen, wobei „eine Absenkung der kommunalen Finanzierungsbeteiligung auf eine Größenordnung von 20 bis 22-Vervielfältigerpunkte (im Vergleich zu bisher 29, Anmerkung der Redaktion) angebracht sein“ könnte.
Dem Schreiben des Hessischen Ministerpräsidenten beigefügt ist ein Argumentationspapier des Hessischen Finanzministeriums, um den Vorstoß zu untermauern. Beide Dokumente liegen dieser Redaktion vor. Nun hat – für viele Beobachter überraschend – auch ein Sprecher des Finanzministeriums Baden-Württembergs am Rande einer Veranstaltung signalisiert, dass man die Linie Hessens unterstütze.