Bei den Ausgaben für die öffentliche Infrastruktur gibt es ein deutliches Gefälle zwischen den Bundesländern. Die Pro-Kopf-Zahlen im Osten und im Süden Deutschlands sind nahezu doppelt so hoch wie in den Flächenländern im Nordwesten der Republik. Das ist das Ergebnis einer Studie des Lehrstuhl für Finanzwissenschaften der Universität Leipzig, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt wurde.
Laut Studie liegt Nordrhein-Westfalen bei den Infrastrukturausgaben im Vergleich aller Bundesländer auf dem letzten Platz. Im Jahr 2014 gaben das Land NRW und die Kommunen gerade mal 474 Euro je Einwohner für die eigene Infrastruktur aus. Zum Vergleich: In Bayern, dem Land mit den höchsten Investitionen, waren es 934 Euro. Andreas Esche, Direktor des Programms „Nachhaltiges Wirtschaften“ bei der Bertelsmann Stiftung, bereiten diese Unterschiede Sorge: „Ausgaben für Infrastruktur sind Investitionen in unsere Zukunft. Gerade in diesem Bereich müssen wir sicherstellen, dass niemand abgekoppelt wird.“