Frau Welge, Sie sind seit mehr als vier Jahren Kämmerin der Stadt Gelsenkirchen. Warum wollen Sie jetzt Oberbürgermeisterin werden?
Seit über 30 Jahren arbeite ich in der Verwaltung, mehr als 20 Jahre davon am Niederrhein unter anderen finanziellen Voraussetzungen als in Gelsenkirchen. Im Rahmen meiner bisherigen Tätigkeit durfte ich verschiedenste Themengebiete kennenlernen und in verantwortungsvoller Position mitgestalten. Für mich ist diese Arbeit nicht nur ein Job, sondern ein Privileg, jeden Tag das kommunale Umfeld, das Leben der hier wohnenden und arbeitenden Menschen mitgestalten zu können. Das Amt der Oberbürgermeisterin bietet die Möglichkeit, eine Klammer um all die Themen eines städtischen Zusammenlebens zu bilden, sie kreativ zu verbinden und systematisch zu vernetzen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam noch mehr gestalten.
Welche Pläne haben Sie für Ihre Zeit als Oberbürgermeisterin, sollten Sie bei den Kommunalwahlen im September dieses Jahres gewählt werden?
Gelsenkirchen bietet unzählige Themen und Herausforderungen. Mit den Bürgern und für die Bürger möchte ich alles tun, um unsere Stadt für die Zukunft weiterzuentwickeln. Es wird maßgeblich darauf ankommen, auch in Zukunft den sozialen Zusammenhalt der Gelsenkirchener Stadtgesellschaft zu wahren und unsere Stadt, trotz der finanziellen Restriktionen und schwierigen Rahmenbedingungen, fit für die Zukunft zu machen. Gleiches gilt natürlich auch für die Rolle als Verwaltungschefin von mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Gelsenkirchen. Schon jetzt befinden wir uns mitten in einem Umbruch, verursacht durch den derzeitigen Generationenwechsel und auch durch rasante Entwicklungen im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung. Als Oberbürgermeisterin möchte ich auch die Stadtverwaltung modern, offen und zukunftsgerichtet aufstellen.
Wo sehen Sie die größten Anknüpfungspunkte an Ihre Arbeit als Kämmerin?
Da sehe ich insgesamt eine große Schnittmenge. Der Haushalt ist kein Selbstzweck. Er bildet die Grundlage, um auch in schwierigen Zeiten das Beste aus den finanziellen Rahmenbedingungen herauszuholen. Darin besteht auch eine der Hauptaufgaben eines Oberbürgermeisters. Es müssen Prioritäten gesetzt und gemeinsame Lösungen gefunden werden.