Sparkassen, Stadtwerke und Co.: So viel verdienen Chefs öffentlicher Unternehmen

Geschäftsführer von Sparkassen sind die Topverdiener unter den Managern öffentlicher Unternehmen. Im Durchschnitt gehen sie mit mehr als 400.000 Euro pro Jahr nach Hause. Das geht aus der aktuell veröffentlichten Public Pay Studie 2025 der Zeppelin Universität (ZU) hervor. Spitzenverdiener sind auch die Geschäftsführer von Flughäfen und Seehäfen in kommunaler Trägerschaft. Sie bekamen laut der Studie im Geschäftsjahr 2023 im Schnitt rund 330.000 Euro. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor. Vergütung hängt von der Unternehmensgröße ab Auf dem dritten Platz folgen Geschäftsführer von Stadtwerken und kommunalen Energie- und Wasserversorgen. Sie schaffen es auf ein Durchschnittsgehalt von rund 256.000 Euro. Wie bei den Sparkassen hängt die Höhe des Gehalts stark von der Größe des Unternehmens ab. Im Mittel rund 225.000 Euro verdienen Chefs kommunaler Krankenhäuser. Auch hier gibt es abhängig von der Größe der jeweiligen Häuser erhebliche Gehaltsunterschiede. Auf 187.000 Euro im Jahr bringen es die Geschäftsführer kommunaler Verkehrsunternehmen, mit 167.000 Euro pro Jahr gehen Topmanager kommunaler Abfallbetriebe nach Hause. IT-Profis nur im Mittelfeld Erstaunlich: Während IT-Profis in der Privatwirtschaft Spitzengehälter erzielen, schaffen es Topmanager in kommunalen IT-Unternehmen gerade mal auf Platz 10 im Ranking. Im Schnitt verdienen sie 158.000 Euro pro Jahr. Im unteren Bereich der Liste finden sich die Chefs von Stadttheatern und Museen mit rund 126.000 Euro Jahreseinkommen. Noch weniger erhalten die Geschäftsführer von sozialen Einrichtungen (117.000 Euro) und Bildungsreinrichtungen (105.000 Euro). Insgesamt erhalten laut der Studie 39,7 Prozent der Top-Manager eine Vergütung von weniger als 150.000 Euro. Während 43,3 Prozent zwischen 150.000 Euro und 300.000 Euro vergütet bekommen, erhalten 13,4 Prozent mehr als 300.000 Euro. Lediglich 3,6 Prozent verdienen mehr als 500.000 Euro pro Jahr. Spitzengehälter steigen weiter Interessant: Trotz der vielerorts besorgniserregend schlechten Finanzlage der Kommunen können sich 77,1 Prozent der Top-Managementmitglieder über eine im Vergleich zum Vorjahr höhere Vergütung freuen. Bei 22,9 Prozent der Top-Managementmitglieder ist die Vergütung laut der Analyse niedriger als im Vorjahr. Bei Top-Managementmitgliedern im hohen Vergütungsbereich ist der Anstieg mit 2,3 Prozent deutlich höher gewesen als bei denjenigen im niedrigeren Vergütungsbereich. Studienautoren fordern mehr Transparenz Die Macher der Studie kritisieren in einer Pressemitteilung die mangelnde Transparenz bei diesem wichtigen Thema. Was in Geschäftsführungs- und Vorstandspositionen öffentlicher Unternehmen verdient wird, bleibe häufig im Verborgenen. Gerade einmal 20,3 Prozent der Top-Managementmitglieder auf kommunaler Ebene legen laut der ZU-Studie ihre Vergütung personenbezogen offen, auf Bundes- und Länderebene sind es demnach mit 47 Prozent weniger als die Hälfte. Unter den Kommunen mit mindestens fünf öffentlichen Unternehmen haben sieben Kommunen für das Geschäftsjahr 2023 eine personenbezogene Offenlegungsquote von 100 Prozent. Bei weiteren fünf Kommunen sind es mindestens 75 Prozent, bei 32 Kommunen zwischen 50 und 75 Prozent. Bei beachtlichen 242 Kommunen liege dagegen weiterhin eine Vergütungsoffenlegung von 0 Prozent vor, monieren die Verfasser der Studie. Warnung vor Neiddebatten Studienleiter Ulf Papenfuß sieht hier dringenden Handlungsbedarf. „Über Transparenzgesetze und Public Corporate Governance Kodizes sollten überall vollständige Vergütungstransparenz einschließlich Altersversorgung und eine Vergleichsgruppe für die Vergütungshöhe realisiert werden“, fordert er. Es brauche Fair Play und keine Neiddebatten. Heike Schoon-Pernkopf, Geschäftsführerin der Personalberatung LAB & Company, die an der Studie beteiligt war, geht von weiterhin steigenden Vergütungen für Topmanager kommunaler Unternehmen aus. Der Job an der Spitze öffentlicher Unternehmer werde durch multiple Krisen und stärkere unternehmerische Risiken, etwa bei der Beschaffung im Energiebereich, immer herausfordernder. Das damit verbundene persönliche Risiko wird bei den Gehaltsvorstellungen auch immer öfter „eingepreist“. Die Public Pay Studie ist als Langfriststudie angelegt. Untersucht wurden 10.650 Top-Managementmitglieder aus 7.181 öffentlichen Unternehmen der Städte über 30.000 Einwohner, der Landkreise sowie von Bund und Ländern. Dafür wurden Vergütungsdaten von 2.079 Personen aus 1.148 öffentlichen Unternehmen herangezogen. a.mohl@derneuekaemmerer.de

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