Der Landkreis Holzminden ist flächenmäßig der drittkleinste Niedersachsens, bei der Verschuldung aber Spitzenreiter mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von fast 1.700 Euro pro Einwohner und einem negativen Saldo im laufenden Jahr von 16,3 Millionen Euro. Für die dringend notwendige Konsolidierung setzen Sie auf einen Doppelhaushalt. Steigt damit nicht das Risiko, einen Nachtragshaushalt verabschieden zu müssen?
Das könnte man durchaus behaupten. Es gibt immer unvorhersehbare Ereignisse und äußere Einflüsse aus Wirtschaft und Politik, die wir nicht steuern können – zum Beispiel die Energiekostensteigerungen oder auch die Ergebnisse der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst. Allerdings ist unser Kerngeschäft im öffentlichen Dienst ja mehrheitlich von Pflichtaufgaben geprägt. Bei den Pflichtaufgaben außerhalb des Leistungsbereichs kann man das Finanzvolumen auch zwei Jahre in Folge adäquat kalkulieren. Aber natürlich ist das Risiko mit dem Blick auf zwei Jahre höher, einen Nachtrag verabschieden zu müssen.
Der aktuelle Haushalt für die Jahre 2022 und 2023 wird also ohne einen Nachtrag auskommen, allen wirtschaftlichen Verwerfungen zum Trotz?
Ja. Wir waren nicht ganz so restriktiv bei der Übertragung der konsumtiven Haushaltsreste und hatten dadurch etwas mehr verfügbares Potential im Jahr 2022. Außerdem haben wir eine sehr stringente interne Haushaltsführung. Die Verwaltungsleitung hat schon 2020 Vorgaben für eine eingeschränkte Haushaltsführung implementiert, daher konnten wir seitdem einige Risikofaktoren abfangen.
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