Der Bund fördert das Klimaanpassungsmanagement in Kommunen. Dafür wurde das Förderprogramm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ novelliert. In der neu ausgerichteten Förderkulisse erhalten voraussichtlich mehr als 100 Kommunen in den nächsten Wochen eine Unterstützung für den Aufbau ihres Klimaanpassungsmanagements. Bundesumweltministerin Steffi Lemke übergab heute bei einer virtuellen Pressekonferenz diesbezüglich die ersten Bescheide an den Landkreis Stormarn und die Stadt Dietzenbach.
Bund unterstützt das Klimaanpassungsmanagement
Mit dem Förderprogramm unterstützt der Bund im ersten Schritt die Arbeit an einem Klimaanpassungskonzept. Im zweiten Schritt kann eine weitere Finanzierung der Umsetzung konkreter Maßnahmen beantragt werden. Auf den ersten Förderaufruf gingen zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 rund 130 Anträge von Kommunen ein.
Für den Aufbau des Klimaanpassungsmanagements beziehungsweise die Arbeit am Klimaanpassungskonzept stehen im Programm maximal 225.000 Euro für zwei Jahre pro Kommune zur Verfügung. Daran anknüpfend kann die Umsetzungsphase noch einmal mit bis zu 275.000 Euro unterstützt werden. Die Förderquote liegt bei 80 Prozent. Finanzschwache Kommunen können mit einer Förderquote von 90 Prozent rechnen. Zudem bezuschusst der Bund ausgewählte Einzelmaßnahmen, die sich aus den Konzepten ergeben, mit jeweils maximal 200.000 Euro. Hier beträgt die Förderquote 50 beziehungsweise 65 Prozent.
Kommunen als Akteure im Kampf gegen den Klimawandel
Der Kampf gegen den Klimawandel spiele sich vor allem in den Kommunen ab, so Lemke. Neben dem Klimaschutz gehe es im Sinne der Klimaanpassung darum, die Kommunen resilient auszurichten und auf Wetterextreme vorzubereiten. Immer mehr käme es auch in Deutschland beispielsweise zu extremen Hitze- und Trockenperioden, zu Starkregenfällen oder Überschwemmungen.
Mit dem Programm möchte die Ministerin in den Kommunen entsprechende Kompetenzen aufbauen, um diesen Naturgewalten begegnen zu können. Gleichzeitig hofft sie auf einen regen Austausch der Akteure über die jeweils lokal angepassten Konzepte, um davon modellhafte Lösungsansätze und allgemeine Erkenntnisse ableiten zu können. Für die Kommunen bedeute die Klimaanpassung eine „neue und gewaltige Herausforderung“, so die Ministerin.
Erste Bescheide an Dietzenbach und Stormarn
Bei der digitalen Pressekonferenz übergab Lemke die ersten Förderbescheide an Bürgermeister Dieter Land aus Dietzenbach und Landrat Henning Görtz aus dem Kreis Stormarn. An der Runde nahm für die kommunalen Spitzenverbände die Umweltdezernentin des Deutschen Städtetags Christine Wilcken teil. Maike Voß sprach für das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA), das Kommunen in Sachen Klimaschutz und Klimaanpassung berät. Im Zusammenhang mit dem Förderprogramm übernimmt das ZKA die Aufgaben, Qualifizierungsangebote für die lokalen Klimaschutzmanager zu erstellen und die Akteure miteinander zu vernetzen.