Das Nutzer­konto für Finanzentscheider im öffentlichen Sektor

Nutzen Sie alle Vorteile von derneuekaemmerer.de – mit nur einem kostenlosen Konto.

Kita-Ausbau: Hessische Kommunen brauchen 1 Milliarde Euro

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Der Hessische Landkreistag (HLT) schätzt den Bedarf für die Förderung des Kita-Ausbaus in den kommenden Jahren auf „bis zu eine Milliarde Euro“. Die Summe ist das Ergebnis einer Abfrage unter den hessischen Landkreisen seitens des HLT, wie Jan Hilligardt, Direktor des Landkreistags, auf Nachfrage von DNK bestätigte.

Hessen wird das Bundesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2017 bis 2020 zum Ende dieses Jahres vollständig ausschöpfen. Daher war im vergangenen Dezember zunächst das Land Hessen mit einem Landesbauprogramm im Volumen von 92 Millionen Euro in die Bresche gesprungen. Das Programm ist laut Hilligardt zwar „ein Schritt in die richtige Richtung“, reiche aber bei weitem nicht aus.

Um auf den enormen Finanzbedarf der Kommunen aufmerksam zu machen, hat sich der HLT jetzt mit einem Brief an den hessischen Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) und den Sozial- und Integrationsminister Kai Klose (Grüne) gewandt. Schäfer hatte im Dezember bei der Ankündigung des Landesprogramms in einer Mitteilung bekräftigt, dass das Landesprogramm die Kommunen „vor den negativen Folgen des auslaufenden Bundesprogramms bewahren“ solle.

Städtetag sieht den Bund in der Pflicht

Der Hessische Städtetag meldete in der vergangenen Woche, dass alleine die kreisfreien Städte und Sonderstatusstädte mehr als 150 Millionen Euro brauchen, „um heute mit dem Bau neuer Einrichtung und der Schaffung neuer Plätze beginnen zu können“. Nach wie vor müssten tausende von Plätzen erst noch geschaffen werden, um den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung annähernd zu 75 Prozent erfüllen zu können, sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales und Integration des Hessischen Städtetages und Hanaus Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD) der Mitteilung zufolge.

Bund und Land seien hier eindeutig gefordert, die notwendigen Investitionsmittel bereitzustellen. „Da lassen wir auch nicht mit uns reden“, sagte Weiss-Thiel weiter. Wer Rechtsansprüche ins Gesetz schreibe, sie an die Kommunen weitergebe, der müsse auch die dafür erforderlichen Kosten bereitstellen.

ak.meves(*)derneuekaemmerer(.)de

Info

Kommunen müssen viel Geld in die Hand nehmen, um in ihre Bildungsinfrastruktur zu investieren. Die Themenseite Bildung informiert über aktuelle Entwicklungen.

Anne-Kathrin Meves

Anne-Kathrin Meves ist Redakteurin der Zeitung „Der Neue Kämmerer“. Nach dem Studium der Anglistik, Geschichte und Wirtschaftswissenschaften (M.A.) hat sie ein Volontariat beim Deutschen Fachverlag in Frankfurt am Main absolviert. Danach wechselte sie 2011 als Redakteurin zu Frankfurt Business Media, dem FAZ Fachverlag. Zunächst schrieb sie dort für die Magazine „FINANCE“ und „Der Treasurer“. 2018 wechselte sie in das Redaktionsteam von „Der Neue Kämmerer“.