Die Diskussion zwischen dem Bundesrechnungshof und dem Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) über die EU-weite Harmonisierung der Rechnungslegung im öffentlichen Bereich (EPSAS) geht in die nächste Runde. Nachdem der Bundesrechnungshof im November in einem Bericht zu dem Schluss gekommen war, dass das EPSAS-Projekt besser eingestellt werden sollte, hatten die Wirtschaftsprüfer sich kurz darauf mit Nachdruck für die Modernisierung eingesetzt und unter anderem die Kritik der Rechnungsprüfer an ihrer Zunft zurückgewiesen.
Mitte Januar hat nun wiederum der Präsident des Bundesrechnungshofs, Kay Scheller, einen offenen Brief an IDW-Chef Klaus-Peter Naumann formuliert. Scheller verwahrt sich dort insbesondere gegen den IDW-Vorwurf vom Dezember, dass der Bundesrechnungshof in seinem Bericht den Nutzen der doppischen Buchführung – als Ausgangspunkt für die EPSAS-Harmonisierung – infrage stelle. „Eine tragfähige Haushalts- und Finanzpolitik ist sowohl in einem kameralen als auch in einem doppischen System möglich. (…) Nach unserer Erfahrung ist die Doppik jedenfalls kein Garant für solide Staatsfinanzen.“