Union, FDP und Grüne haben sich in ihren Sondierungsgesprächen darauf geeinigt, im Falle einer Regierungsbildung Grundschülern einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung einzuräumen. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Allerdings sind sich die möglichen Koalitionspartner uneinig, wie ein solcher Rechtsanspruch konkret ausgestaltet sein sollte. FDP-Chef Christian Lindner machte in einem Gastbeitrag für die F.A.Z. deutlich, dass er das 2006 in Kraft getretene, im Grundgesetz verankerte Kooperationsverbot im Bildungsbereich für einen folgenschweren Irrtum hält. Um deutschlandweit für gute Bildungschancen zu sorgen, müsse der Bund das Recht haben, den Kommunen direkt unter die Arme zu greifen. Lindner kündigte an, sich in den Sondierungsgesprächen für eine Aufhebung des Verbots einzusetzen und die föderale Bildungsverfassung reformieren zu wollen. Auch die Grünen wollen das Kooperationsverbot im Bildungsbereich kippen.
CDU und CSU wiederum stehen diesem Vorstoß bislang ablehnend gegenüber. Wie die Rheinische Post berichtet, bevorzugen sie eine Umsetzung auf der Grundlage der Kinder- und Jugendhilfe, die auch eine Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen umfasst.