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Landkreis Alzey-Worms übernimmt insolventes DRK-Klinikum

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Das Krankenhaus Alzey in Rheinland-Pfalz ist wieder in kommunaler Trägerschaft. Der Landkreis Alzey-Worms hat das Haus, das sich rund 35 Jahre in der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) befand, übernommen. Das teilt die Kanzlei Heuking mit, die den Kreis beim Erwerb beraten hat.

Die ehemalige Trägergesellschaft hatte am 5. Februar 2025 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Für weitere DRK-Krankenhäuser, unter anderem in Altenkirchen und Neuwied, war bereits im Dezember 2024 die Insolvenz verkündet worden. Kurz danach kündigte das DRK dann an, sich komplett aus dem Betrieb aller eigenen Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz zurückzuziehen.

Einstimmige Entscheidung im Kreistag

Da der Betrieb des Krankenhauses Alzey ursprünglich nur bis Ende Juni gesichert war, musste der Landkreis schnell entscheiden, wie es weitergehen sollte. In einer Sondersitzung sprach sich der Kreistag dann einstimmig dafür aus, den Krankenhausbetrieb in Alzey zum 1. Juli 2025 zu übernehmen.

Die Einrichtung wird laut einer Pressemitteilung der Kommune künftig als gemeinnütziger Eigenbetrieb unter dem Namen „Kreiskrankenhaus Alzey“ weitergeführt. Ziel sei es, die stationäre Gesundheitsversorgung dauerhaft in öffentlicher Verantwortung sicherzustellen, den Standort nachhaltig zu erhalten und auch im Hinblick auf die Krankenhausstrukturreform gut in die Zukunft zu führen.

Fast alle Beschäftigten werden übernommen

Da es sich arbeitsrechtlich um einen Betriebsübergang handele, werde man den Großteil der rund 400 Beschäftigten übernehmen. Die bisherige Position des Kaufmännischen Direktors sei in der neuen Betriebsform des Eigenbetriebs nicht mehr vorgesehen. An der Spitze stehe nun ein Verwaltungsdirektor. Er werde den Eigenbetrieb auch nach außen gegenüber der Politik und in den Verhandlungen mit der Landesregierung, Kooperationspartnern oder den Krankenkassen vertreten, so der Landkreis. Die Gebäude des Krankenhauses fallen mit der Übernahme wieder an den Landkreis zurück. So habe man es 1990 mit der Krankenhausgesellschaft vereinbart.

„Mit der Neustrukturierung übernehmen wir als Landkreis Verantwortung für die Zukunft des Klinikstandorts und setzen ein klares Zeichen für eine verlässliche, wohnortnahe Gesundheitsversorgung in öffentlicher Hand“, lässt sich Landrat Heiko Sippel in der Mitteilung zitieren.

a.mohl@derneuekaemmerer.de