Bastian Bergerhoff, Vorstandssprecher von Bündnis 90 / Die GRÜNEN in Frankfurt am Main, ist der neue Kämmerer der Mainmetropole. Die Wahl fand in einer Stadtratssitzung am 8. September statt. Gleichzeitig wurde der bisherige Kämmerer Uwe Becker (CDU) zum zweiten Mal abgewählt – DNK berichtete.
Bergerhoffs Partei, die Grünen, waren in Frankfurt bei der hessischen Kommunalwahl am 14. März mit 24,6 Prozent stärkste Kraft geworden. Im Juni bildete Bündnis 90/ Die Grünen mit SPD, FDP und Volt eine Koalition, die sogenannte V-Ampel. Das bisherige Römer-Bündnis aus CDU, SPD und Grünen ist somit Geschichte.
Bergerhoff schon 1986 Grünen beigetreten
Bergerhoff ist promovierter Physiker. Der gebürtige Frankfurter hat laut seiner Homepage nach seinem Studium zunächst drei Jahre als wissenschaftlicher Assistent geforscht und gearbeitet. Anschließend war er in verschiedenen Rollen in der IT-Branche tätig. Zuletzt war der 53-Jährige in einem Telekommunikationsunternehmen für den Online-Auftritt verantwortlich.
1986 ist Bergerhoff in Frankfurt erstmals den Grünen beigetreten, hat die Partei mit einem Umzug allerdings wieder verlassen, da es damals schwierig gewesen sei „in der innerparteilich aufgeheizten Auseinandersetzung zwischen ‚Fundis‘ und ‚Realos‘ Fuß in der Partei zu fassen“, heißt es auf seiner Webseite.
2002 ist Bergerhoff erneut den Grünen beigetreten. Nachdem er ab dem Folgejahr verschiedene Parteiämter innehatte, kandidierte er 2021 erstmals für das Frankfurter Stadtparlament. Bei den Kommunalwahlen im März war er Spitzenkandidat der Grünen. Am 14. Juni nominierte ihn seine Partei als Stadtkämmerer und Dezernent für Finanzen, Beteiligungen und Personal.
Becker bleibt Antisemitismusbeauftragter
Der ausgeschiedene Kämmerer Uwe Becker war seit 2007 Kämmerer und Kirchendezernent in Frankfurt am Main. Ab 2016 war er zusätzlich Bürgermeister. Auch Becker ist nach eigenen Angaben „waschechter Frankfurter“. Der 52-Jährige wuchs in Nieder-Eschbach auf, eine ehemals selbstständige Gemeinde, die seit 1972 Stadtteil von Frankfurt am Main ist.
Becker hat seit April 2019 ein weiteres Amt inne, welches er auch zukünftig weiter bekleiden wird: Die Hessische Landesregierung hat ihn zum Beauftragten für Jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus in Hessen ernannt. Seit Oktober desselben Jahres ist er zudem Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.