Der demografische Wandel ist längst in Deutschlands Rathäusern angekommen. Doch anders als noch vor sieben Jahren haben die Kommunen die Probleme erkannt und angepackt, zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Städte- und Gemeindebunds.

Immer mehr Kommunen versuchen, dem demografischen Wandel in ihren Verwaltungen zu begegnen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer gemeinsamen Studie des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB) und der Berliner Unternehmensberatung publecon über das  Personalmanagement der Kommunen. Die Studie zeigt allerdings auch, dass die Herausforderungen, die der sich immer stärker abzeichnende Fachkräftemangel mit sich bringt, mittlerweile als deutlich gravierender eingeschätzt werden als noch bei der ersten Umfrage im Jahr 2012.

An der zweiten anonymen Online-Umfrage haben zwischen Herbst 2017 und Frühjahr 2018 insgesamt 463 Mitgliedsstädte und -gemeinden der Landesverbände des DStGB teilgenommen. Die Kommunen stammen aus 12 der 13 Flächenländer.

Die Studie zeigt, dass die Personalverantwortlichen in den Rathäusern mittlerweile verstärkt Maßnahmen ergreifen, um Fachkräfte zu gewinnen. Heute erklärten nur knapp sieben Prozent der befragten Kommunen, noch keine Maßnahmen ergriffen zu haben. Die Vorgängerstudie aus dem Jahr 2012 förderte zutage, dass noch fast jede dritte Kommune auf diesem Gebiet untätig war.  Mittlerweile bildet laut den Autoren der Studie jede dritte Stadt oder Gemeinde über Bedarf aus.

Digitalisierung sorgt für bessere Position der Kommunen

Vor allem das Umsetzen innerorganisatorischer Maßnahmen – vom Gesundheitsmanagement über Flexibilisierungen bis hin zur Telearbeit – haben die Kommunen der Studie zufolge verstärkt. Zentrale Ansatzpunkte für eine bessere Position der Kommunen im Wettbewerb um Fachkräfte seien zudem der Ausbau des E-Government, die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen sowie das Schließen der immer noch vorhandenen Lücken bei der digitalen Infrastruktur.

Trotz aller Anstrengungen seitens der Kommunen macht die Studie deutlich, dass sich die Personalsituation seit 2012 deutlich verschärft hat. Dadurch steigen die Anforderungen an das Personalmanagement und die Mitarbeitergewinnung. Spürbare Rückgänge bei den Bewerbern verzeichnen die Kommunen laut Studie vor allem bei IT-Fachkräften, Absolventen von Ingenieurstudiengängen, Erziehern, Technikern und Meistern in technischen Berufen. Für die Zukunft befürchten die kommunalen Personalverantwortlichen, dass sich dieser Rückgang noch verschärfen wird.

Gegenmaßnahmen der Kommunen sind laut Studie flexiblere Arbeitszeiten, Aus- und Weiterbildung, Vorgesetzten-Mitarbeiter-Gespräche und eine leistungsorientierte Entlohnung. Die wichtigste strategische Rolle spielt für die meisten Befragten, die Kommune als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren.

ak.meves(*)derneuekaemmerer(.)de

Info

Wie gewinnen Kommunen den Kampf um die besten Köpfe? Antworten gibt die DNK-Themenseite Karriere und Personal.

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