Eine 22-köpfige Expertenkommission hat die Spielregeln guter Unternehmensführung für öffentliche Unternehmen überarbeitet. Die neue Fassung des „Knigge für gute Unternehmensführung“ soll „Ländern, Städten und Gemeinden als Grundlage dienen, einen für sich passenden Public Corporate Governance Kodex zu etablieren beziehungsweise zu evaluieren“, heißt es in der Pressemitteilung der Kommission.
Ein solcher Kodex ist nach Ansicht der Autoren wichtiger denn je. So setze etwa der Wirecard-Skandal viele Reformnotwendigkeiten mit Blick auf Corporate Governance auch für öffentliche Unternehmen auf die Tagesordnung. „Die Unternehmen der öffentlichen Hand sollten mit gutem Beispiel für die Corporate Governance vorangehen“, sagt Professor Klaus-Michael Ahrend, Praxis-Vorsitzender der Expertenkommission und Vorstand der HEAG Holding AG in der Mitteilung. Der Musterkodex biete neben Regelungsvorschlägen auch Ansätze für mehr Digitalisierung und Nachhaltigkeit in öffentlichen Unternehmen.
50 Kommunen mit PCG-Kodex
Die aktualisierte Fassung enthält auch Handlungsempfehlungen für eine Frauenquote in den Gremien der Unternehmen und behandelt unter anderem die Transparenz von Vergütungen für Geschäftsführer und Aufsichtsräte, die Ausgestaltung von Abschlussprüfungen sowie die gesellschaftliche Verantwortung öffentlicher Unternehmen.
Laut der Expertenkommission haben in Deutschland seit dem Jahr 2005 Kommunen, Bundesländer und der Bund verschiedene Public Corporate Governance Kodizes etabliert. Dennoch verfügten von den mehr als 2.000 deutschen Gebietskörperschaften bislang nur gut 50 tatsächlich über einen solchen Kodex.
Info
Die Neufassung des Deutschen Public Corporate Governance Musterkodex kann hier heruntergeladen werden.