Global denken, lokal handeln: Städte übernehmen vermehrt eine „glokale“ Rolle. Die Stadt Mannheim und ihre Partnerstädte wenden sich jetzt mit einer Erklärung direkt an die Vereinten Nationen.

Die Stadt Mannheim und ihre Partnerstädte fordern eine „Neudefinition der Rolle der Städte“ innerhalb der Vereinten Nationen. Dies geht aus einer „Gemeinsamen Erklärung zur Zukunft der Vereinten Nationen“ hervor, die die Kommunen gestern bei einer virtuellen Bürgermeisterkonferenz verabschiedet hatten.

Stärkere Beteiligung der Städte in der UN

An der Konferenz, die im Zeichen des interkommunalen Austauschs bezüglich der Auswirkungen der Coronakrise auf die Kommunen stand, nahmen 13 Städte aus zehn Ländern teil. Mit ihrer Erklärung zur Zukunft der Vereinten Nationen wollen sie ein Zeichen für Multilevel Governance setzen. Zugleich bekennen sie sich zu einer „multilateralen, regelbasierten Weltordnung“. Die Erklärung richtet sich an Antonio Guterres, den Generalsekretär der Vereinten Nationen, und an Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Es bedürfe einer „formalisierten Beteiligung der Städte an den Entscheidungsprozessen“ innerhalb der Vereinten Nationen, heißt es im Resolutionstext. Dabei weist er auch auf die Bedeutung der kommunalen Ebene bei international relevanten Themen, aktuell dem Kampf gegen die Coronapandemie, hin. Diese müsse strukturell im Staatsaufbau stärker gewichtet sein. Gleichzeitig spricht sich die Erklärung für internationale Städtediplomatie und mehr grenzüberschreitende interkommunale Partnerschaften aus.

Städte übernehmen „glokale“ Verantwortung

Die Erklärung steht in einem „glokalen“ Verständnis von Stadt: Auf globale Herausforderungen wie die Krisenbewältigung, den Klimawandel oder Fragen der Migration und Integration braucht es lokale Antworten. Der Mannheimer OBM Peter Kurz unterstreicht den Anspruch der Städte, im Sinne einer Multilevel Governance in die Entscheidungsfindung auf nationalen und internationalen Ebenen stärker eingebunden zu sein.  

Corona ist ein Vergrößerungsglas und Beschleuniger für die großen Themen“, sagt Kurz. „Die Kreativität und die Agilität der Städte ist gefordert.“ Die gemeinsame Erklärung an die Vereinten Nationen sei „ein starkes Signal, dass unsere Städte gerade in schwierigen Zeiten zusammenstehen“.  

Neben Mannheim nahmen an der Bürgermeisterkonferenz aus Deutschland die Städte Riesa und Charlottenburg-Wilmersdorf (Berlin) teil. Zudem schalteten sich die Stadtlenker aus Beyoglu (Türkei), Bydgoszcz (Polen), Chisinau (Moldawien), Haifa (Israel), Klaipeda (Litauen), Qingdao (China), Swansea (Wales), Toulon (Frankreich), Windsor (Kanada) und Zhenjiang (China) zu.

a.erb(*)derneuekaemmerer(.)de

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