Mit dem Beitrag von Constantin Alsheimer in der jüngsten Ausgabe schließt sich der Kreis. Unter dem Titel „Erfolgreich im Wandel“, der durchaus auch auf Der Neue Kämmerer passt, plädiert der Vorstandsvorsitzende der Thüga für Technologieoffenheit und einen verlässlichen Ordnungsrahmen. Sie seien Schlüsselfaktoren für die Energie- und Wärmewende. Zwar hatte die Transformation vor 20 Jahren noch nicht den heutigen Stellenwert in den Kommunen. Doch brachte Alsheimer bereits in der ersten DNK-Ausgabe mit dem Titel „Das Ziel zählt“ einen wichtigen Aspekt der Transformation auf den Punkt. Ihm ging es damals als Büroleiter des Frankfurter Stadtkämmerers allerdings um das Beteiligungscontrolling. Er warnte vor einer schwammig formulierten Zielbeschreibung, die das Risiko eines Scheiterns für die Akteure mindere – ein weitsichtiger Hinweis, der auch in der aktuellen Diskussion beachtenswert ist.
Erfolgsmessung: „Das Ziel zählt“
Wirtschaftlichkeit und Kooperationen beherrschten 2004 die kommunale Neuausrichtung. Die Titelgeschichte feierte die Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens (Doppik) in Hessen. Mit der Kurstadt Bad Nauheim und ihrem damaligen Kämmerer Konrad Dörner stand eine dynamische Kommune im Blickpunkt, die auf Transparenz und Erfolgsmessung setzte. Dabei attestierte die Redaktion Konrad Dörner, er sei „schneller, als der öffentliche Dienst erlaubt“. Ein wehmütiger Blick fällt beim Betrachten der DNK-Erstausgabe auf das Grußwort aus Sachsen. Darin zeigte sich der damalige Ministerpräsident Georg Milbradt überzeugt, dass Der Neue Kämmerer ein „hilfreiches Betriebshandbuch“ für die Einführung der neuen kaufmännischen Werkzeuge sein werde. Ging es damals vorrangig um die Stabilität der Finanzen, steht heute die politische Stabilität auf dem Spiel.
Milbradt: „Hilfreiches Betriebshandbuch“
Dazu passt die Schlagzeile zum 10jährigen Jubiläum der Zeitung: „Hiobsbotschaften aus Gera“. Allerdings ging es 2014 nicht um Wahlergebnisse, sondern um die Insolvenz von Stadtwerkeholding und Verkehrsbetrieben. Auch die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser beschäftigte bereits die Kommunen. „Jedes zehnte Krankenhaus ist verzichtbar“, stellte das Forschungsinstitut RWI damals fest. Der ehemalige Bürgermeister von Bad Homburg, Andreas Mochinsky-Wald, gab den Kommunen unter dem Titel „Den finanziellen Kollaps verhindern“ Hinweise zur systematischen Haushaltskonsolidierung. Die Themen ähneln sich. Die Lösungen entwickeln sich weiter. Der Neue Kämmerer bleibt das „hilfreiche Betriebshandbuch“ für die kommunalen Finanzentscheider.
g.schilling@derneuekaemmerer.de
Gunther Schilling ist Verantwortlicher Redakteur Public Sector mit Schwerpunkt „#stadtvonmorgen“. Für „Der Neue Kämmerer“ schreibt er insbesondere über die Themen Haushalt und kommunale Unternehmen. Der Diplom-Volkswirt ist seit 1990 als Redakteur in der F.A.Z.-Verlagsgruppe tätig. Das Team von „Der Neue Kämmerer“ verstärkt Gunther Schilling seit Januar 2022. Zuvor war er Leitender Redakteur des Außenwirtschaftsmagazins „ExportManager“.