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Greensill: Nordenhamer Bürgermeister zieht sich zurück

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Im Zusammenhang mit dem Fall Greensill hat der Nordenhamer Bürgermeister Carsten Seyfarth heute seinen Rückzug angekündigt. Bei der anstehenden Bürgermeisterwahl im September möchte er nicht mehr antreten. Dies teilte er am Morgen in einer Email, die DNK vorliegt, den Mitgliedern des Nordenhamer Stadtrats mit.

Diskussion um Greensill: Seyfarth zieht Konsequenzen

Seine Entscheidung hänge zusammen mit der derzeitigen Diskussion um die Geldanlagen der Stadt Nordenham bei der Greensill Bank. „Auch wenn ich mir keines persönlichen oder rechtlichen Fehlverhaltens bewusst bin, geht es am Ende doch um die Übernahme politischer Verantwortung, die nun einmal bei dem Bürgermeister als Leiter der Stadtverwaltung liegt“, schreibt Seyfarth in seiner Email.

Zudem werfe der Fall Greensill „einen Schatten auf den anstehenden Wahlkampf“ und erschwere ihm eine „unbefangene Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner“, so Seyfarth. Der SPD-Politiker ist seit 2015 Bürgermeister der niedersächsischen Stadt. Die SPD ist in Nordenham traditionell stärkste politische Kraft. Als Kandidat für das Bürgermeisteramt und Herausforderer Seyfarths tritt bislang nur der Rechtsanwalt Raoul Krippner von der CDU in Erscheinung.

Nordenham verliert wohl 13,5 Millionen Euro

Die Stadt Nordenham hat bei der Greensill Bank 13,5 Millionen Euro angelegt. Nach der Pleite des Kreditinstituts ist eine Rückzahlung dieser Mittel unwahrscheinlich. Für die knapp 30.000 Einwohner große Stadt, die ohnehin mit einer Verschuldung und um finanzielle Spielräume ringt, bedroht der Verlust der Gelder zusätzlich ihre finanzielle Handlungsfähigkeit. Entsprechend hoch ist die Brisanz des Themas im lokalpolitischen Diskurs.

In seiner nächsten Ausgabe berichtet „Der Neue Kämmerer“ ausführlich über die Auswirkungen des Falls Greensill auf die Stadt Nordenham.

a.erb(*)derneuekaemmerer(.)de 

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Andreas Erb

Andreas Erb ist Redakteur im Public Sector des F.A.Z.-Fachverlags. Er arbeitet insbesondere an der Weiterentwicklung der Plattform #stadtvonmorgen und berichtet dabei vorwiegend über urbane Transformationsprozesse. Für die Redaktion von „Der Neue Kämmerer“ beleuchtet er diese Themen aus Perspektive der Kommunalfinanzen. Seit 1998 ist der Kulturwissenschaftler als Journalist und Autor in verschiedenen Funktionen tätig, seit 2017 als Redakteur im F.A.Z.-Fachverlag.