Am morgigen Freitag erscheint die neue Zeitungsausgabe 3/2023 von „Der Neue Kämmerer“. Lesen Sie im Leitartikel „NRW-Altschuldenlösung wird vertagt“ über die Hintergründe zum neuen Anlauf in Sachen Altschuldenlösung. Kurz vor Druckschluss der neuen Printausgabe hat die NRW-Landesregierung die lang erwartete aber nicht unumstrittene Altschuldenlösung auf 2025 verschoben.
Altschulden: Vorschlag aus NRW brachte neuen Schwung
Obwohl sich viele Kämmerinnen und Kämmerer im Vorfeld der Verschiebung kritisch zu den Plänen der Landesregierung geäußert hatten, waren sie doch zuversichtlich, dass eine Lösung in greifbare Nähe zu rücken schien. So zeigte sich beispielsweise Essens Kämmerer Gerhard Grabenkamp gegenüber DNK immerhin froh, „dass über den Vorschlag der Landesregierung mal Schwung in die Sache gekommen ist“.
Jetzt will die schwarz-grüne Landesregierung ihre Altschuldenlösung nach eigenem Bekunden mit den kommunalen Spitzenverbänden weiterentwickeln. Am Ende solle ein Konzept stehen, bei dem auch der Bund das Land mit einem eigenen Finanzierungsanteil unterstützt. Wir alle sind gespannt auf die nächste, hoffentlich finale Staffel der Altschuldenlösung im Jahr 2025!
„Deutschland braucht dringend die Doppik“
Ebenfalls Handlungsbedarf sehen die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Ralph Brinkhaus und Inge Gräßle in ihrem Gastbeitrag. In „Wir brauchen in Deutschland dringend die Doppik“ fordern sie, dass sich der Deutsche Bundestag bei der Einführung der Doppik in die Lokomotive setzen müsse. Denn finanzielle Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit spielten im gegenwärtigen Haushaltsrecht nur eine untergeordnete Rolle.
Auch Thorsten Bunte, seit Mai Kämmerer der Stadt Wuppertal setzt auf den „richtigen Spirit“. Im Interview spricht er über den Vertrauensvorschuss, den ihm der Rat bei seiner Wahl entgegengebracht hat, eine Altschuldenlösung in NRW und die Zukunftschancen der Stadt. Wuppertal wird in den nächsten Jahren einige Großprojekte stemmen müssen, darunter auch die Bundesgartenschau 2031. Da der Rat die Entscheidung bereits vor seinem Amtsantritt getroffen hat, werde alles dafür getan, dass die Umsetzung gelingt, sagt Bunte.
Buga 2031: Experiment oder Meilenstein?
An das Interview mit dem Wuppertaler Stadtkämmerer schließt sich in „Experiment oder Meilenstein?“ die Frage an, ob sich der finanzielle Einsatz in zweistelliger Millionenhöhe überhaupt lohnt. In der Stadtgesellschaft war und ist die Durchführung der Buga 2031 umstritten – nicht nur wegen der Kosten.
Ebenfalls Großes vorgenommen hat sich die Stadt Oldenburg. Sie möchte bis 2035 klimaneutral werden. Wie sich die Klimaziele mit dem Haushalt verknüpfen und die notwendigen Maßnahmen strategisch steuern lassen, erklären Oldenburgs Kämmerin Julia Figura und Elmar Hinz, Professor an der Hochschule Nordhausen. Sie entwickeln mit dem „Klimahaushalt“ einen Ansatz, der Antworten liefern soll.
Ihre Antwort auf die Greensill-Insolvenz hat indessen die Stadt Gießen gefunden. Die Universitätsstadt hat ihre Anlagerichtlinien überarbeitet, die neuen Vorgaben sind rigoros. „Wir dürfen derzeit keine Anlagen tätigen“, sagt Kämmereileiter Dirk During im Interview.
Digitalisierung hält Einzug in den Kämmereien
Die Ressorts Finanzen und #stadtvonmorgen zeigen darüber hinaus inhaltlich anknüpfend, wie die Digitalisierung bereits Einzug in die Kämmereien gehalten hat. So kommt Martin Ziegler, unter anderem Kämmerer des Gemeindeverwaltungsverbands Denzlingen, gar nicht mehr ohne digitale Lösungen im Arbeitsalltag zurecht. Bei der Blockchaintechnologie handelt es sich hingegen eher noch um Zukunftsmusik. Doch der kommunale Sektor tastet sich langsam voran. „Wir verfolgen die Entwicklung aufmerksam“, sagt Münchens Stadtkämmerer, Christoph Frey.
Neue Ideen für den Nachwuchs in den Kämmereien
Dass manchmal jedoch neue Ideen und Konzepte ganz ohne digitale Lösungen auskommen, zeigen beispielhaft die Städte Oer-Erkenschwick und Kürten. Beide setzten bei ihrem Kämmerernachwuchs auf hauseigene Talente. Dass auch dabei einiges zu beachten ist, verdeutlichen Anke Franz und Maximilian Zekorn von der Personalberatung Hanseatisches Personalkontor im ergänzenden Interview.
In diesem Sinne wünscht Ihnen die gesamte DNK-Redaktion eine inspirierende Lektüre!
Info
Anne-Kathrin Meves ist Redakteurin der Zeitung „Der Neue Kämmerer“. Nach dem Studium der Anglistik, Geschichte und Wirtschaftswissenschaften (M.A.) hat sie ein Volontariat beim Deutschen Fachverlag in Frankfurt am Main absolviert. Danach wechselte sie 2011 als Redakteurin zu Frankfurt Business Media, dem FAZ Fachverlag. Zunächst schrieb sie dort für die Magazine „FINANCE“ und „Der Treasurer“. 2018 wechselte sie in das Redaktionsteam von „Der Neue Kämmerer“.

